Archiv für Kategorie Chronik

„Polnische Sprache schwere Sprache“? Jan Conrad im Interview

Das zweite Interview der deutschen Redaktion von Polskie Radio mit Jan Conrad dreht sich um die polnische Sprache, Wege des Polnischlernens und -lehrens sowie das Kursangebot im Sommersemester. Sie können es ➚hier nachhören.

22. April 2024 | Veröffentlicht von Jan Conrad
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„Polen an der Spree“: ein Artikel von Studierenden

In der neuesten Ausgabe von Polonus. Zeitschrift für die polnische Sprache und den europäischen Dialog ist ein Artikel von Studierenden unseres Instituts erschienen. Die Autor:innen – Simone Aglan-Buttazzi, Viktoryia Böhm, Mihaela Chirpanlieva und Julia Syrocki – berichten darin von ihren Erfahrungen und ihrer Arbeit im Projekt des polnischsprachigen Blogs ➚Polska nad Szprewą. Die Ausgabe der Zeitschrift finden Sie ➚hier, den Artikel (in der polnischen Originalfassung und einer deutschen Übersetzung) dann auf S. 27-29.

21. Dezember 2023 | Veröffentlicht von Jan Conrad
Veröffentlicht unter Allgemein, Chronik, Westslawistik in Berlin
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Sprach- und Lernberatung Polnisch startet

Beginnend mit dem 9.11.2023 bietet Jan Conrad im Wintersemester wöchentlich eine Sprach- und Lernberatung Polnisch als offene Sprechstunde an. Alle Studierenden, die Fragen zum Polnischen oder zum Polnischlernen haben – zu Kursinhalten, die noch unklar geblieben sind, oder auch unabhängig von besuchten Kursen-, können donnerstags zwischen 10:15 und 11:45 Uhr in den Raum 5.42 (Dorotheenstr. 65) kommen und in zwangloser Atmosphäre sprachlichen Rat suchen. Eine Voranmeldung ist nicht nötig.

6. November 2023 | Veröffentlicht von Jan Conrad
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Roland Meyer im Gespräch: „Es ist extrem wichtig, die Sprache des Nachbarlandes zu lernen“

Prof. Roland Meyer führte mit dem Journalisten Adam de Nisau ein Gespräch zu seiner polonistischen Forschung, zu Unterschieden zwischen Deutsch und Polnisch und zum Studium der Sprachen am Institut für Slawistik und Hungarologie der HU Berlin. „Sprachenlernen ist der Weg, um sich endlich richtig zu verstehen,“ sagt Roland Meyer in diesem Interview und findet es bedauerlich, dass es aus dem Blick gerät. Trotz der vielen Herausforderungen, die das Polnische für deutsche Muttersprachler bereithält, wie die phonetischen und phonologischen Unterschiede oder die vielen Kasusformen, ist es für Meyer extrem wichtig, die Sprache des Nachbarlandes zu sprechen.

Im Gespräch wird weiter erläutert, wie die linguistische Forschung zum Verständnis der sprachlichen Wahrnehmungsbereichen beiträgt (z. B. die Theorie vom sprachlichen Weltbild). Hinter jeder sprachlichen Konvention verbergen sich auch gesellschaftspolitische Strukturen, die sprachlich sichtbar werden. „Es ist daher extrem wichtig, die Sprache des Nachbarlandes zu lernen“, betont Roland Meyer.

Das Gespräch können sie auf Polskie Radio nachhören.

Glückwünsche zur Promotion im Fach Slawische Sprachen an Aleksandra Gogłoza

Am 4. November 2020 hat Aleksandra Gogłoza ihr Doktorstudium mit summa cum laude abgeschlossen – wir gratulieren herzlich und freuen uns über den tollen Abschluss!

Aleksandra Gogłoza hat mit ihrer Arbeit zum Thema Polish Datives – an Applicative Analysis im Fach Slawische Sprachen promoviert. In dieser Arbeit legte sie eine einheitliche syntaktische Analyse der polnischen inhärenten Dative des Rezipient-, Benefiziaör- und Experiencer-Typs vor.

Ihre auf Englisch verfasste Arbeit gliedert sich in drei Teile. Teil I Vorbereitungen, Kapitel 1 und 2, die einen Überblick über die These und die Applikativen-Theorie geben. Die Kapitel 3 und 4 bilden Teil II, Polnische Applikative: zwei Fallstudien. In Kapitel 3 werden polnische Rezipienten und Benefiziäre als tiefe Applikative erörtert. In Kapitel 4 werden polnische Experiencer als hohe Applikative erörtert. Teil III, Das Gesamtbild und die Schlussbemerkungen, besteht aus Kapitel 5 und Kapitel 6. Kapitel 5 vergleicht polnische Applikative mit isländischen. Basierend auf der A-Bewegung in Konstruktionen mit Applikativen diskutiert die Arbeit zwei Arten von Applikativen sprachübergreifend, vP-interne und ApplP-interne. Kapitel 6 schließt die Diskussion ab und erwähnt kurz einige mögliche Punkte für zukünftige Forschung.

Bei ihrer Disputation beschäftigte sich Aleksandra Gogłoza mit dem Thema How the (non)-agreeing case algorithm, based on Polish data, can account for the valuation of quirky Icelandic.

Sie hat die Kommission dabei durch die Fähigkeit überzeugt, ein komplexes theoretisches Instrumentarium nicht nur auf die erwähnten zwei Sprachen anzuwenden, sondern auch eine breite typologische Perspektive einzunehmen. In ihrem Vortrag hat sie eine theoretisch überaus informierte und äußerst klar strukturierte Analyse dativischer Konstruktionen im Polnischen und Isländischen dargelegt, die thematisch deutlich über den Inhalt der Dissertation hinausging.

Last but not least – es war die erste Disputation an unserem Institut, die wegen der Pandemie komplett digital verlaufen musste. Auch das hat Aleksandra Gogłoza mit Bravour gemeistert! Der Sektempfang in Präsenz wird nachgeholt!

Wie übersetzt man Die Jakobsbücher von Olga Tokarczuk? Lisa Palmes und Lothar Quinkenstein stellten ihre Zusammenarbeit vor

  

Zwei Jahre haben sie an der Übersetzung von Olga Tokarczuks Roman Die Jakobsbücher gearbeitet. Sie kamen mit Rucksäcken voller Bücher, auf die sie bei ihren Recherchen zum Buch gestoßen sind. Lisa Palmes und Lothar Quinkenstein, zwei berühmte Übersetzer aus dem Polnischen, sprachen im Rahmen des Übersetzungsseminars für Polnisch am Instituts für Slawistik und Hungarologie der Humboldt-Universität zu Berlin über ihre Arbeit. Das Übersetzungsseminar wird seit Jahren von Dr. Hanna Burkhardt geleitet, die einst auch Lisa Palmes für das Polnische begeisterte. Es war also auch eine „Back-To-The-Roots-Begegnung“.

Wir erfuhren, dass es zuerst nicht einfach war, einen Verlag für das sperrige und voluminöse Buch von Olga Tokarczuk zu begeistern. Dass die deutsche Übersetzung fast zeitgleich mit dem Nobelpreis für Literatur, der 2019 an Olga Tokarcuk (zusammen mit Peter Handke) ging, war ein Glücksfall.

Lothar Quinkenstein und Lisa Palmes als Gäste am Institut für Slawistik und Hungarologie

Die Geschichte von Jakob Frank, den umstrittenen „Luther der Juden“, ist die Geschichte von einer Kultur, die es nicht mehr gibt. Sie ist ein Ritt durch drei Religionen mit wechselnden Perspektiven. Gerade das Jüdische wurde an vielen Orten, auf denen sich die Helden der Geschichte befinden, komplett ausgelöscht. Und trotzdem, finden die Übersetzer, ist es ein ganz gegenwärtiges Buch, da es vom Zusammenleben mehrerer Religionen und Kulturen zeugt und ganz aktuelle Fragen aufwirft.

Von links: Hanna Burkhardt, Lothar Quinkenstein, Lisa Palmes und Roland Meyer

Im Gespräch mit Prof. Roland Meyer berichteten beider Übersetzer, auf welche Reisen sie sich begeben mussten, um Ereignisse, die Tokarczuk beschreibt, zu verstehen und sprachlich verarbeiten können. Franks Reise durch Mitteleuropa ist in der deutschen Übersetzung auch eine sprachliche Reise. Unsere Gäste erklärten, warum bei einer der Hauptfiguren eine doppelte Schreibweise des Namens vorkommt (Eva kontra Ewa) oder warum aus Treppenhaus mal Stiege geworden ist. Die Übersetzung entstand in einem inspirativen Dialog zwischen den beiden. Ihre spannende Zusammenarbeit haben sie im Rahmen von TOLEDO – Übersetzer im Austausch der Kulturen, einem Programm des Deutschen Übersetzerfonds gefördert durch die Robert Bosch Stiftung, als Journal aufgezeichnet:

https://www.toledo-programm.de/journale/772/journal-zur-ubersetzung-des-romans-ksiegi-jakubowe-von-olga-tokarczuk-2014

Im Gespräch mit Lisa Palmes und Lothar Quinkenstein sind viele Ideen zu weiteren Projekten entstanden – in unserem Blog halten wir Sie auf dem Laufenden.

11. Februar 2020 | Veröffentlicht von rom-
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Wiedereröffnung des Archivs im Böhmischen Dorf am 6. September 2019

Die Wiedereröffnung des Archivs im Böhmischen Dorf am 6. September 2019 war ein wichtiges Ereignis nicht nur für die Nachkommen tschechischer Religionsflüchtlinge in Rixdorf, sondern auch für Akteur*innen auf Bezirks- und Landesebene. Der Stadtrat des Bezirks Neukölln Jochen Biedermann (B’90/Die Grünen) hielt ein Grußwort und erklärte, wie er aus der Perspektive des Bezirksamtes den Umzug des Archivs unterstützte und begleitete.

Jochen Biedermann, Foto: Robert Hammel

Die Referentin für Ost- und Mitteleuropa sowie internationale Organisationen der Senatskanzlei der Stadt Berlin Ulrike Kind stellte die Bedeutung Rixdorfs für das Land Berlin dar, die eng mit der Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Prag zusammenhängt.

Ulrike Kind, Foto: Robert Hammel

Die Partnerschaft war auch der Grundstein für das wissenschaftliche Projekt unseres Fachgebiets zu den Rixdorfer Handschriften, worüber Prof. Dr. Roland Meyer bei der feierlichen Veranstaltung berichtet hat.

Roland Meyer, Foto: Robert Hammel

Mehr zum Projekt hier.

Ebenfalls die Vertreter der Brüdergemeine und der Archivar Stefan Butt erzählten über den langen Weg des Archivs von einer Sammlung historischer Artefakten zu einem geordneten und würdigen Archiv mit Arbeitsplätzen für Interessierte.

Stefan Butt, Foto: Robert Hammel

Das Archiv im Böhmischen Dorf verfügt über handgeschriebene und gedruckte Zeugnisse über das Leben tschechischer Protestant*innen in und bei Berlin seit dem 18. Jahrhundert bis heute. Seit September 2019 befindet sich das Archiv offiziell in einem der wenigen Häuser in Rixdorf, die auf die Zeit des Exils zurückgehen. Das Museum und das Archiv im Böhmischen Dorf befinden sich nun unter einer Adresse: Kirchgasse 5, 12043 Berlin.

Mehr Infos über das Archiv: www.boehmischesdorf.de

23. September 2019 | Veröffentlicht von rom-
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Berlin Dative Days 24/25 May 2018

A workshop on Dative case and the syntax and argument structure of Dative environments

– Humboldt-Universität zu Berlin, Main Building, Unter den Linden 6, Room 2249 –

Program and further information

Organizer: DFG/NCN project CelLin: The Polish Dative as a test case for linguistic theory (HU Berlin/AMU Poznań)

 

17. Mai 2018 | Veröffentlicht von rom-
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Spracherwerb des Polnischen (L2)

FIRST EXPOSURE STUDIES: AN INTRODUCTION

Vortrag von Jacopo Saturno, Ph.D. (Università di Bergamo)

Montag, 11.12.2017, 12 Uhr c.t.
Dorotheenstr. 65, 5.30

This talk provides an introduction to initial L2 acquisition studies, whose purpose is to collect data on the very beginning of the acquisition process – ideally, right from the very first contact with a completely new target language. The focus of the talk is on the main theoretical questions inspiring the field as well as the methodological solutions adopted to try and answer them.

After an overview of classic studies, we will focus in greater detail on two recent projects devoted to the acquisition of Polish.

VILLA is a large experiment in which 188 participants with five L1s and no experience of the target language took a 14-hour Polish course. The project focusses on input control, which was achieved by integrally recording and transcribing classes. These data were then correlated to learner production, observed in the context of both structured tests and interactional tasks. No grammatical explanations were provided, so that learners had to autonomously identify regularities in the input in order to develop their own L2 grammar.

Next, VILLA NOVA aims to test some of the results obtained in the VILLA project in a realistic dydactic environment, namely the Humboldt university introductory Polish course. In this naturalistic setting, participants may have varying initial skills in the target language, which provides fertile ground for interactional studies. Further, building on the VILLA experiencce, efforts were made to completely avoid written language during both classes and tests.

The talk will conclude with a few suggestions as to future research in terms of both language acquisition and language teaching.

8. Dezember 2017 | Veröffentlicht von rom-
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Wortbildung im Zweitspracherwerb

WORD FORMATION IN THE EARLIEST STAGES OF POLISH L2 ACQUISITION 

Vortrag von Jacopo Saturno – Università di Bergamo

Mittwoch, den 13.12.2017, 12 Uhr c.t.
Dorotheenstr. 65, Raum 5.54

This talk discusses the strategies adopted by initial adult learners of L2 Polish when confronted with lexical gaps.

The study is based on the VILLA project, a multi-national, cross-linguistic initiative dedicated to the earlies stages of Polish L2 acquisition under controlled input conditions (Dimroth et al. 2013). 163 speakers with various L1s and no experience of the target language took part in a 14-hour Polish course taught by a professional teacher, whose speech represents the only input available. This was entirely recorded and transcribed, so as to correlate its features with the results of the numerous tests learners took during the course.

Learner production is observed in the context of a test aimed to elicit copular structures. Some of the target words had never been presented in the input, so that learners were effectively required to invent them, while at the same time trying to make them sound as Polish as possible. It can be argued, therefore, that learner strategies should reflect those input features which enjoyed the greatest prominence.

The data show a very marked tendency to use a root-final -k- sound, optionally followed by sound clusters resembling Polish inflectional endings. The study attempts to justify such observation on the basis of the fully controlled VILLA input. Parallels are also outlined between the present data and other studies from various fields of L1 and L2 acquisition.

8. Dezember 2017 | Veröffentlicht von rom-
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